Mein allmorgendlicher Streifzug durch den Blog-Dschungel, einigen Nachrichtenseiten und meinen Lieblings-Veranstaltungskalender haben mich heute zu einer Seite gebracht die sich UniRank nennt. Man schreibt sich hier auf die Fahne ein Web 2.0 Portal zu sein, das dabei helfen will den passenden Studiengang und die passende Hochschule zu finden oder auf Missstände an der Uni medienwirksam hinzuweisen.
Vielleicht war meine Auffassung von Web 2.0 bis jetzt falsch, aber ich dachte bislang immer an ein Netzwerk, an dem jeder mitarbeiten kann und dass einem die Möglichkeit eines direkten Meinungsaustauschs gibt. Auf den ersten Blick konnte ich nur sehen, dass man andere für sich arbeiten lassen möchte um eine aussagekräftige Datenbank aufzubauen, die sich mit den verschiedenen Unis beschäftigt. Ein Inkontakttreten mit anderen konnte ich nicht sehen (was vielleicht auch einfach nur am üblen nicht so gutem Desing liegt).
Mein erster Gedanke war also, da schreibt jemand Web 2.0 drauf um hipp zu sein, denn wie Tim O’Reilly schon schrub:
Aber nach welchen Kriterien klassifizierten wir die einzelnen Anwendungen und Ansätze als “Web 1.0″ oder “Web 2.0″? (Diese Frage ist besonders zwingend, da sich die Erscheinung Web 2.0 inzwischen so verbreitet hat, dass einige Firmen es überall als Marketing-Schlagwort verwenden, ohne seine tatsächliche Bedeutung zu kennen…)
Ich hab dann erstmal Google angeschmissen um zu sehen, was so über die Seite geschrieben wird und siehe da, einige Blogger schreiben recht gut darüber.
So liest man zum Beispiel auf hostblog.eu:
Im Juni ist ein neues Web2.0-Projekt gestartet. Das ist heutzutage sicher nichts besonderes mehr, schließlich hat man gesehen wie der Web2.0-Kuchen schmecken kann. Die ersten Stücke hatten den Geschmack von Geld – viel Geld! Viele andere möchten deswegen noch ein Stückchen vom “Geldkuchen” abbekommen. Geniale Ideen, wie z.B. die von den Machern des StudiVZ, sind aber nicht beim Bäcker zu kaufen. Es gibt nur einen Web2.0-Kuchen!
Heute möchte ich ein sog. Web2.0-Projekt vorstellen was, meiner Meinung nach, eine Zukunft hat:
Dann noch eine kurze Beschreibung und ich war schon kurz davor meine anfängliche Meinung zu revidieren, doch die letzten Sätze ließen mich bei meiner Meinung bleiben:
Wir von netcup freuen uns das Unirank sein Zuhause auf unseren Servern gefunden hat und wünschen den Machern genauso viel Erfolg wie ihn das StudiVZ erlangt hat. Für das StudiVZ durfen wir übrigens, kurz vor dessen Kauf durch den Holtzbrinck-Verlag, auch arbeiten. Hoffentlich bleibt Unirank für immer unser Kunde
Is klar, Sachen die mir Geld bringen finde ich auch gut…
Wie dem auch sei. Das Design ist leider schlecht, im Moment bin ich neben den Betreibern selber wohl der einzige User (ja, ich habe mich angemeldet um zu sehen ob die Seite was kann) und nützliche Daten kann man noch nicht bekommen. Solche Seiten wachsen mit ihren Usern, das ist klar, aber vielleicht sollte man die Startseite mal ordentlich gestalten und die News auch mal als solche benutzen und nicht immer nur schreiben „Wir brauchen Leute – kommt alle zu uns, ihr kriegt auch ’nen Lolli“.
Aber bitte nicht falsch verstehen, ich will die Seite nicht grundsätzlich schlecht machen. Eigentlich nur das Design und das Engagement – die Idee ist gut. Nicht neu, aber gut.
P.S. Was andere Blogs schreiben kommt in Kürze.
6 Kommentare
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Oktober 27, 2008 um 9:00 am
Malte
Hi. ich bin gerade über deinen Blogbeitrag zu Unirank gestolpert und freue mich über konstruktive Kritik. 😉
Das Design hat in erster Linie einen Grund. Wiedererkennungswert schaffen.
Natürlich kann man über die Farbgebung vortrefflich streiten und niemals zu einem Ergebnis kommen. Bisher ist der Tenor folgender: entweder die Benutzer finden es gut und sagen: Hey, mal nen neue Farbe.
Oder die Benutzer schreiben uns klipp und klar: Leute, das Design ist widerlich 🙂
Ich habe für beide Seiten Verständnis.
Zum Thema Web 2.0. Web 2.0 bedeutet nicht Community! Unirank will ganz bewusst kein weitere Social Network sein. Das können andere mit Sicherheit besser. Web 2.0 steht bei uns in erster Linie für benutzergenerierte Inhalte (das Ranking, die Kommentare zum Ranking, die Hochschul- und Studiengangbeschreibungen, die Möglichkeit der Nutzer sich gegenseitig Fragen zu stellen und anonym in Kontakt zu bleiben (auch vernünftiger Datenschutz ist web 2.0 ;-))).
Wenn man nun natürlich der Auffassung ist das das bedeutet, dass andere für einen arbeiten, ok. Dann ist das ein grundsätzliches Problem ALLER Web 2.0 Anwendungen. Andere laden bei Youtube Video hoch damit ICH lachen kann. Andere schreiben Blogs damit ICH Informationen bekomme. Andere schreiben Wikipediaartikel aus denen ICH mich bedienen kann.
Web 2.0 bedeutet daher in erster Linie eine Plattform zu schaffen die Benutzern die Möglichkeit gibt sich selbst ein wenig zu entfalten und sich im Rahmen dieser Plattform zu bewegen.
Die Startseite haben wir mittlerweile verändert und auch einige andere Details werden in den kommenden Wochen angepasst. Ich würde mich zudem freuen wenn Du einfach mal mit mir in Kontakt trittst, vllt. hast du ja den ein oder anderen guten Tip?
Vg und danke für dein/ euer gehör. Malte von UniRank
Oktober 27, 2008 um 9:40 am
Malte
nachtrag: netcup hat bisher kein Geld von uns gesehen. Die jungs sponsorn uns lediglich den Server, weil sie an unser projekt glauben. 😉
Das verursacht denen im Moment einfach nur Kosten (und nicht zu knapp).
vg Malte
Oktober 27, 2008 um 11:25 am
studentenmanagement
Hi Malte,
so ist das ,wenn man einen Blog schreibt, man übertreibt schon mal hier und da 😀
Ich hab’s ja schon geschrieben, die Idee ist eine Gute, mir steht nur das „kommt alle zu uns – meldet euch an – bewertet eure Uni“ zu sehr im Vordergrund. Vielleicht wären Beiträge wie „User XY hat geschreiben die Uni in Münster ist super“ oder „User XY findet die Uni Köln kann garnichts – wie seht ihr das“ besser. Das würde alles auflockern. So habt ihr auf der Startseite nur zwei Beiträge, die sagen, dass man sich anmelden soll und auch was gewinnen kann. Dann noch ein Vorabranking, das von der BundeswehrUni in Hamburg angeführt wird (was ich mal unkommentiert lasse ;-)) und das war’s auch schon.
Mir fehlt der Kontent, das Einladende…
Oktober 29, 2008 um 2:34 pm
Malte
Ich übertreib auch gerne, nehme dir das auch in keister weise übel 😉
Zum Thema Content. Wir werden an der Startseite in den kommenden Wochen noch einiges ändern, dann werden auch die von dir angesprochenen Dinge Stück für Stück einzug finden.
Die Sache mit dem User werben ist simpel: Wir BRAUCHEN die Benutzer. Und dazu ist ein „Affiliate System“ ja schließlich da.
vg Malte
Oktober 30, 2008 um 10:41 am
studentenmanagement
Na ihr macht das schon. Ist nicht einfach sowas an den Start zu bringen und die Benutzer braucht ihr, das ist klar, aber noch kommt das bei mir alles zu verzweifelt an..
Ich drück euch die Daumen.
November 1, 2008 um 10:43 am
Malte
Abwarten. In den kommenden Monaten wird sich vieles ändern.
Vg Malte